Der Schinterteich




Geschichte des Schinterteichs

Bis zum Jahre 1750 war das Gebiet des heutigen Schinterteiches und Umgebung eine Acker- und Wiesenlandschaft. 1750 entstanden bereits die ersten Ziegeleien. 1820 wurde die erste Gemeindeziegelei Brunn gegründet. Die Gemeinde, welche Eigentümer der Gründe war, versteigerte sie an den Bestbieter, der diese pachtete.

Pankraz Grohe, Bürgermeister von Brunn (1861 – 1862) und Ziegelherr, musste - bedingt durch den Bau der Ringstraßengebäude - enorme Mengen an Ziegel produzieren. Dies führte dazu, dass immer tiefer gegraben wurde, sodass einige Wasserquellen angebohrt wurden.
Zunächst konnte man sich mit Abpumpen behelfen. Als jedoch um 1910 eine besonders große Quelle angebohrt wurde, fanden die Ziegelarbeiter am nächsten Arbeitstag statt einer Lehmgrube einen Teich vor.
Zu erwähnen wäre noch, dass durch den plötzlichen Wassereinbruch kein Gerät mehr gerettet werden konnte. Sogar ein Förderturm liegt noch auf dem Teichgrund.

Die Schinder (Abdecker, Tierkadaververwerter), die ein nicht gerade ehrenhaftes Gewerbe betrieben, waren bereits im Jahre 1704 in dem Gebiet um den späteren Schinterteich anwesend. Der bekannteste und beliebteste Schinder war ein gewisser Herr Seyfried, der um die Jahrhundertwende sein Gewerbe ausübte.
Da Herr Seyfried täglich 50 Ziegelarbeitern gratis Suppe ausschenkte, wurde er sogar öffentlich vom Sozialistenführer Viktor Adler erwähnt. Schinder (Schinter ist eine mündliche Überlieferung) gab es übrigens bis 1920 in diesem Gebiet.

In den Jahren 1960 wurde der Schinterteich durch die Erweiterungen der Sportanlagen des Bundessportzentrums Südstadt auf das heutige Maß von 2,75 ha verkleinert.
Am 26.6.1970 bildete sich am Schinterteich die "Sektion Angelsport" vom Bundesministerium für Unterricht unter der Leitung von Ministerialrat Dr. Ludwig Otruba.

Am 28.10.1995 wurde der "Fischerverein Forelle Südstadt" durch den Obmann Walter Sorre († 2009) gegründet.
Dieser Verein vertritt bis zum heutigen Tage die Pflege und Förderung der Angelfischerei, sowie natur- und umweltschützende Interessen.